Unnötig- Vermeidbar

Eine absolut vermeidbar, wie unnötige Niederlage zog sich der RSV am vergangenen Wochenende in Sülbeck zu. Sofern man nur das reine Ergebnis betrachten würde, könnte man diese Einschätzung evtl. unter "Realitätsverlust" abspeichern. Doch das Spielgeschehen zeichnet ein anderes Bild.
Die in Grün gekleideten Gäste (also wir), kamen schwer ins Spiel, doch man merkte beiden Mannschaften an, dass der etwas unwuchtige Rasenplatz nicht zum Kombinieren einlud. Die heimischen Sülbecker wussten damit allerdings besser umzugehen und gefielen mit gefährlichen Diagonalbällen auf ihre Außenspieler.

Doch die erste 100%ige Chance lies Thore leider liegen, der den Ball wunderbar mit der Brust An- und Mitnahm, doch ob der 8 wöchigen Spielpause nicht mehr ganz die Entfernungen einschätzen konnte. Kurz darauf bekamen wir unseren 4 Elfmeter in Folge, als Leart vom gegnerischen Torwart umgerannt wurde, der King trat an. Es passierte, was an diesem Tag passieren musste, der Keeper hielt und unsere 23 schoss den Abpraller mit Mach 1000 dann noch über das Tor. Weiterhin 0:0.
Kurz darauf folgte das erste von 4 absolut vermeidbaren Gegentoren. Ein Befreiungsschlag des Gegners wurde von unseren beiden, sonst so sicheren IVs, gänzlich unterschätzt, sprang einmal auf und der Stürmer nahm den Ball von der Strafraumgrenze volley, schönes Tor, irgendwie. Aber auch hässlich. Ganz komisch. 1:0. Der Gegner brauchte für dieses Tor 3 Ballkontakte....
Nur wenige Minuten später sollte einer der gefährlichen "Diagos" zu unserem persönlichen Waterloo an diesem Tage werden, denn der guten Annahme folgte ein einwickeln unseres sonst so wendigen JFB, Querpass - 2:0. Da guckste dich dann hinterher nur doof an.

Danach war Sülbeck emotional als auch physisch komplett im Spiel und man merkte unseren Benzstraßenkickern einen kleinen mentalen Knicks an. Doch kurz vor der Pause ein guter Lauf von Matze, der flankt zielsicher auf den 2 Pfosten, wo Leart "Weltspieler" Wunsch nur noch einköpfen muss - Hoffnung machte sich breit, nur noch 2:1.
Halbzeit.
Das kongeniale Trainer-Duo aus emotionalem Grenzgänger und analytischem Mastermind stellte etwas um, um mit mehr Präsenz und Entlastung der Außenspieler, zum Erfolg zu kommen.
Zunächst sah es so aus, als sei der RSV nun wild entschlossen, hier was mitzunehmen. Bereits 2 Minuten nach Wiederanpfiff knallte der King einen guten Angriff an die Latte. In den folgenden Minuten erwirtschafteten wir uns ein Übergewicht und auf der Sülbecker-Bank machte sich etwas Unbehagen breit.
Doch auch hier hatte die Dramaturgie noch einen "Plot-Twist" parat, wer nämlich denkt, ein Gegentor mit nur 3 Ballkontakten sei grob, der hat das 3:1 von Sülbeck noch nicht gesehen. Abstoß vom Keeper, der Ball kommt auf, IV & AV springen drunter durch, Stürmer nimmt das Ding wieder direkt aus ca 32m über Darius hinweg. Gegentor mit 2 Ballkontakten... Ja, was soll man sagen.
Weiterhin versuchten die Mannen von der Benze alles, um wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen, Patrick Jühne traf nach einer Ecke nur die Latte. Doch ein weiterer kapitaler Abwehrbolzen machte es den Sülbeckern so einfach wie wahrscheinlich noch nie, ein Spiel zu gewinnen. 4:1.

Ein merkwürdiges Spiel, das man eigentlich nicht verlieren darf, aber schon gar nicht in der Höhe. Man kann hier auch keinesfalls von "Aufgabe" sprechen, denn alle versuchten im Rahmen der Möglichkeiten alles reinzuwerfen, doch wer solche Fehler macht, der wird bestraft.

Unrühmlicher Höhepunkt war indes der Tritt eines Zuschauers, gegen Patrick, der den Ball zum Einwurf holen wollte. Warum Schiedsrichter Eulenstein keinen Sonderbericht angefertigt hat, bleibt indes ein Rätsel, war man doch extra nach dem Spiel noch in der Schiedsrichter Kabine. Schade, dass Gewalt gegenüber Protagonisten eines Fußballspiels, egal ob Schiedsrichter*in, Assistent*innen oder aber Spieler*innen einfach kein Einhalt geboten wird. Nach 2 rassistischen Entgleisungen gegen uns bei Denkershausen und zuhause gegen Petershütte, nun eine weitere Situation die einfach nicht auf den Fußballplatz gehört. Natürlich sind hier die Mannschaften nicht zwingend verantwortlich für ihre Zuschauer*innen, dennoch darf man diesen Missstand auch einmal benennen, ohne sich hinterher dafür rechtfertigen zu müssen.
Schade ist indes, dass solche Themen auch im Nachgang, meist aus Scham oder fehlender Diskursmotivation eher bagatellisiert werden.

Kein Platz für Rassismus und Gewalt! Nur der RSV!